Titel | Anfangs „I Hate Sandcastles“, ab 2010 als Success Kid |
Datum | Sommer 2007 |
Land | USA |
Ein aus dem Kontext gerissenes Kinderfoto, das im Jahr 2007 am Strand von Jacksonville Florida von Laney Griner gemacht wurde. Es zeigt ihren damals 11 Monate alten Sohn Sammy, der eine Faust voller Sand in einer Haltung ballt, die man als Siegerpose interpretieren kann.
Das ursprüngliche Foto wurde von Sammys Mutter ins Netz geladen und nahm von dort seinen Lauf durch die Welt der Meme. Zunächst war es unter dem Titel „I Hate Sandcastles“ bekannt, wurde später aber als „Success Kid“ verwendet – und vermarktet. Firmen wie Vitamin Water und Virgin Mobile warben mit dem Motiv, das ursprünglich für ein Familienalbum gedacht war, durch die Verbreitung aber zum Zeichen für Erfolg und Siegerfaust wurde.
Die Geschichte von Familie Griner und ihrem Kinderfoto ist eine Art Urmuster für eine besondere Form der Netzberichterstattung im amerikanischen Fernsehen, die sich im Zug der Popularisierung der Meme entwickelt hat: Sendungen wie die today-Show oder Ellen befassen sich regelmäßig mit Themen, die im Netz virale Verbreitung erfahren – und tragen so zu deren Bekanntheit bei.
Zunächst lizensierte Laney Griner ihr populäres Bild an die Agentur Getty Images, zog die Verwertungsrechte aber dann zurück und wird nun von Ben Lashes vertreten, der im Netz als „Meme-Manager“ bekannt ist. Der ehemalige Musikmanager vertritt u.a. auch Grumpy Cat und andere Meme-Stars wie Keyboard Cat, oder Scumbag Steve.
Success Kid ist ein Beispiel für textbasierte Meme, die nach dem stets gleichem Muster zusammengesetzt sind: Motive, häufig auf farbigem Hintergrund, die am oberen und unteren Bildrand von in Versalien gesetzter Schrift (Schriftart: Impact) umrahmt werden. Diese sind im Netz als „Advice Animals“ bekannt, benannt nach dem gleichnamigen Subreddit, in dem allerdings keineswegs nur Tiere dargestellt werden. Bekannte Vertreter dieser Reihe sind Insanity Wolf, Socially Awkward Penguin oder auch Grumpy Cat.
Die Geschichte von Kinderbildern, die eine eigene Karriere nehmen, steht vermutlich erst am Anfang. Die Generation der so genannten Digital Natives bekommt gerade Nachwuchs und beginnt damit, dessen Zahnartzbesuche („David After Denist“) oder Weinanfälle („Reasons my son is crying“) zu dokumentieren.
Titelbild: sixt0p – FUA success kid (CC-BY-NC-SA 3.0)